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TeX
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\vocab{Kombinatorische Spieltheorie} beschäftigt sich mit einer spezifischen Sorte an Spielen.
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Etwas informell meinen wir mit \vocab{Spiel} im Folgenden immer Folgendes:
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\begin{itemize}
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\item Es spielen zwei Parteien. Meistens heißen diese rot und blau
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\item Die Parteien sind abwechselnd am Zug und müssen einen der für sie legalen Züge ausführen
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\item Beide Parteien verfügen über absolutes Wissen über den Zustand und die Regeln des Spiels
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\item Das Spiel enthält keinen Zufall
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\end{itemize}
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Aus was ein \vocab{Zug} besteht, hängt natürlich davon ab, welches Spiel gerade gespielt wird.
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Meistens verliert diejenige Partei, die zuerst nicht mehr ziehen kann.
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Das nennt man dann \vocab{Normalspiel}, es gibt aber auch andere Varianten, wie wir sehen werden.
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\begin{example}
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\gm{Schach}, \gm{Go}, \gm{Dame} und \gm{Mühle} sind kombinatorische Spiele.
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\gm{Uno} oder \gm{Schafkopf} sind keine kombinatorischen Spiele, denn sie enthalten Zufall.
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\gm{Wer bin ich?} ist kein kombinatorisches Spiel.
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Sieht man davon ab, dass es vermutlich schwer wäre,
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genau zu definieren, welche Fragen mit \enquote{ja} und \enquote{nein} beantwortet werden
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müssen, so gibt es in diesem Spiel keine absoluten Informationen für die Spieler:innen.
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\end{example}
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Eigentlich sollte man auch fordern, dass es kein \enquote{Unentschieden} in den Spielen gibt.
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Das kann man aber dadurch umgehen, indem wir z.B.~einfach sagen, dass bei einem klassischen
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\enquote{Unentschieden} eine vorher gewählte der beiden Parteien gewinnt.
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\section{Subtraktionsspiel}
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Folgendes Spiel scheint recht verbreitet zu sein und hat eine nicht allzu schwere
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Gewinnstrategie:
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\begin{game}[\gm{Subtraktion}]
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Gegeben ist eine natürliche Zahl $n$.
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Ein Zug besteht daraus, von $n$ eine Zahl von $1$ bis $10$ abzuziehen.
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Wer nicht mehr ziehen kann, hat verloren.
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\end{game}
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\begin{talk}
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Hier das ganze mit den Schüler:innen ausprobieren und auf die Strategie kommen lassen.
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\end{talk}
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\begin{theorem}
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In \gm{Subtraktion} sind genau die durch $11$ teilbaren Zahlen die Verluststellungen.
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\end{theorem}
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\begin{proof}
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Ist eine Zahl durch $11$ teilbar, so führt jeder Zug zu einer Zahl,
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die nicht durch $11$ teilbar ist, weil $1, \dotsc, 10$ nicht durch $11$ teilbar sind.
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Ist eine Zahl $n$ nicht durch $11$ teilbar, so ist es eine der Zahlen
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$n-1, \dotsc, n-10$, weil unter den $11$ aufeinanderfolgenden Zahlen $n, n-1, \dotsc, n-10$
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ja eine durch $11$ teilbar ist.
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Es gibt also einen legalen Zug, der auf eine durch $11$ teilbare Zahl verkürzt.
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\end{proof}
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Man kann das ganze aber auch schwerer gestalten:
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\begin{game}[Variante von \gm{Subtraktion}]
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Gegeben ist wieder eine natürliche Zahl $n$.
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In einem Zug darf man $2$, $3$ oder $5$ von ihr subtrahieren.
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\end{game}
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\begin{talk}
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Hier wieder viel ausprobieren lassen.
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Dann backtracking erklären und wie man das mit Tabellen hinbekommen kann.
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Vermutlich will man hier auch einmal die $8$-piece table von Schach als prominentes
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Beispiel nennen.
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\end{talk}
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\begin{remark}
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Diese Aufgabe wurde mal bei einer Bundesrunde der MO gestellt,
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allerdings weiß ich gerade nicht, welche das war.
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Ich vermute aber, dass das Klasse 9/10 war und eher eine der einfachen Aufgaben.
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\end{remark}
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\begin{theorem}
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In dieser Variante von \gm{Subtraktion} sind genau die Zahlen $\equiv 0,1 \mod 7$
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die Verluststellungen.
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\end{theorem}
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\begin{proof}
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Sei $n \not \equiv 0,1 \mod 7$.
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Dann können wir nach folgendem Schema subtrahieren, um in eine Verluststellung zu
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überführen:
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\begin{center}
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\begin{tabular}{c | c | c | c | c | c }
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$n \mod 7$ & 2 & 3 & 4 & 5 & 6 \\
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\hline
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Zug & 2 & 3 & 3 & 5 & 5
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\end{tabular}
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\end{center}
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Außerdem erkennen wir gleichzeitig, dass wir stets weniger abziehen als der Siebenerrest der
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aktuellen Zahl, also gelangen wir auch nicht unter Null und all diese angegeben Züge sind legal.
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Ist umgekehrt $n \equiv 0,1 \mod 7$, so unterscheiden wir zwei Fälle:
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Für $n=0,1$ gibt es keine legalen Züge, das sind also Verluststellungen.
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Für alle größeren $n$ sind alle $3$ potenziellen Züge legal,
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allerdings führen diese wegen $0 - 5 \equiv 2 \mod 7$ und $1 - 2 \equiv 6 \mod 7$
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immer zu einem neuen Siebenerrest zwischen einschließlich $2$ und $6$,
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also genau zu den behaupteten Verluststellungen.
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\end{proof}
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\begin{proof}
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\end{proof}
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\section{\gm{Dim}}
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\begin{game}[\gm{Dim}]
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Ein Spielzustand besteht aus einer natürlichen Zahl $n$.
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Ein Zug besteht daraus, von $n$ einen seiner Teiler zu subtrahieren.
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Wer auf $0$ subtrahiert, verliert.
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\end{game}
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\begin{remark}
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Das ist nicht die von Conway gegebene Definition von \gm{Dim},
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weil wir hier eigentlich die misère Konvention anwenden.
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Wenn man wie üblich Normalform des Spiels will,
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dürfte man durchaus auf $0$ subtrahieren und die jeweils andere Person
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verliert, weil sie nicht mehr ziehen kann.
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Dann ist aber trivialerweise jede Stellung außer $0$ eine Gewinnstellung
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und das Spiel für uns (erstmal) uninteressant.
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Wir kommen später darauf zurück.
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\end{remark}
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\begin{theorem}
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In \gm{Dim} sind genau die geraden Zahlen Gewinnstellungen.
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\end{theorem}
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\begin{proof}
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Ungerade Zahlen haben nur ungerade Teiler.
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Jede ungerade Stellung führt also zu einer geraden.
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Potenziell führt diese zu Null, dann endet das Spiel entsprechend sofort.
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In jeder geraden Stellung subtrahieren wir $1$ und gelangen zu einer ungeraden.
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Insbesondere haben wir damit noch nicht verloren, weil $0$ gerade ist.
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\end{proof}
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\section{\gm{Prim}}
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\begin{game}{\gm{Prim}}
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Eine Stellung besteht wieder aus einer natürlichen Zahl $n$.
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In einem Zug darf man eine zu $n$ teilerfremde Zahl von $n$ subtrahieren.
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\end{game}
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\begin{theorem}
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In \gm{Prim} sind die Gewinnstellungen genau die ungeraden Zahlen.
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\end{theorem}
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\begin{proof}
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Wir verfahren analog wie im Fall von \gm{Dim}:
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Ist $n$ ungerade, so können wir von $n$ einfach $1$ subtrahieren und landen
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bei einem geraden Zustand, insbesondere hatten wir noch einen legalen Zug.
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Ist $n$ gerade, so ist jede Zahl, die zu $n$ teilerfremd ist, ungerade
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und jeder Zug führt somit zu einer ungeraden Zahl.
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\end{proof}
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\section{Nim}
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\gm{Nim} ist vermutlich eines der bekanntesten Spiele der kombinatorischen Spieltheorie.
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Auch hier wollen wir zunächst ein bisschen selber spielen und dann eine allgemeine Theorie aufbauen.
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\begin{game}[Nim]
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Gespielt wird mit einer Menge an (nicht zwingend gleich großen) Stapeln von Münzen.
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Ein Zug besteht daraus, von einem der Stapel eine beliebige, positive Anzahl an Münzen
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zu entfernen (potenziell alle).
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Verloren hat, wer keinen Zug mehr ausführen kann.
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\end{game}
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Wir versuchen nun, für eine beliebige Position zu klären, wer den Sieg erzwingen kann.
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Hierzu benötigen wir:
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\begin{definition}
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Die \vocab{Nim-Summe} von zwei natürlichen Zahlen $a$ und $b$ ist definiert als die
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Summe ohne Übertrag der beiden Zahlen $a$ und $b$ in ihrer Binärdarstellung.
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\end{definition}
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\begin{example}
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Es ist $3 \nimsum 7 = 11_{(2)} \nimsum 111_{(2)} = 100_{(2)} = 4$.
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\end{example}
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\begin{fact}
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$(\mathbb{N}, \nimsum)$ ist eine abelsche Gruppe.
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Insbesondere ist $\nimsum$ kommutativ und assoziativ.
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\end{fact}
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\begin{theorem}
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In Nim sind genau diejenigen Positionen Gewinnpositionen,
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bei denen die Nimsumme der Anzahl der Münzen in den einzelnen Stapeln \emph{nicht}
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Null ist.
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\end{theorem}
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\begin{proof}
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Umgekehrt behaupten wir natürlich, dass genau diejenigen Positionen Verluststellungen
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sind, bei denen die entsprechende Nimsumme Null \emph{ist}.
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Wie immer zeigen wir, dass jede Verlustposition zwangsweise in eine Gewinnposition übergeht
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und dass es in jeder Gewinnposition einen Zug gibt, der in eine Verluststellung führt.
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Sei zunächst eine Verluststellung gegeben, d.h.~$a_1 \nimsum a_2 \nimsum \dotsb \nimsum a_n = 0$.
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Ein beliebiger Zug ändert nur einen der Summanden, OBdA $a_1$ zu $a_1'$.
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Wäre die Summe danach immer noch $0$, so würde $a_1 = a_1'$ folgen, das ist aber kein legaler Zug.
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Sei nun $a_1 \nimsum \dotsb \nimsum a_n = x \neq 0$.
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Es genügt ein $i$ zu finden mit $a_i \nimsum x < a_i$,
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solch einen Stapel nennen wir dann \vocab{aktiv}:
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Dann können wir vom Stapel $a_i$ so viele Münzen wegnehmen,
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dass $a_i \nimsum x$ viele übrig bleiben.
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Die neue Nimsumme ist dann
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\[
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a_1 \nimsum \dotsb (a_i \nimsum x) \dotsb a_n
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=
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a_1 \nimsum \dotsb a_n \nimsum x
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|
=
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x \nimsum x
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|
=
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0
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|
.
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|
\]
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Hierzu betrachte die vorderste Stelle $j$ von $x$ in der Binärdarstellung.
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Weil $x\neq 0$ ist, handelt es sich um eine $1$.
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Es gibt dann mindestens ein $a_i$, das an Stelle $j$ ebenfalls eine $1$ hat.
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Dann stimmt aber $x \nimsum a_i$ mit $a_i$ in allen Stellen $>j$ überein
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und hat an Stelle $j$ eine $0$ statt einer $1$.
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Damit ist $x \nimsum a_i < a_i$ wie gewünscht.
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\end{proof}
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\section{Hackenbush}
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\begin{game}[\gm{Hackenbush (beherrscht)}]
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Gespielt wird mit einer Anordnung von \vocab{Stäben} (Kanten),
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die an ihren Enden miteinander verbunden sein können.
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Jeder Stab ist (direkt oder indirekt) mit dem \vocab{Boden} verbunden und trägt
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eine der Farben blau und rot (korrespondierend zu den beiden Spielerinnen).
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Ein Zug besteht darin, eine Kante der eigenen Farbe zu entfernen.
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Alle Kanten, die danach nicht mehr mit dem Boden verbunden sind, werden ebenfalls entfernt.
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Wie immer verliert diejenige, die nicht mehr ziehen kann.
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\end{game}
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Wir werden hier (erstmal) nicht das Ziel haben, alle Positionen von Hackenbush zu klassifizieren.
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\begin{talk}
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Hier einige erste Positionen diskutieren und darüber
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\begin{itemize}
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\item ganze Zahlen motivieren
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\item Addition von Hackenbush-Positionen
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\item Dyadische Zahlen
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\end{itemize}
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\end{talk}
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\begin{game}[\gm{Hackenbush (Mischmasch)}]
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Dieses Spiel verhält sich grundsätzlich wie Hackenbush,
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allerdings gibt es jetzt auch grüne Stäbe,
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die von beiden Spielerinnen entfernt werden dürfen.
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\end{game}
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\begin{talk}
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Jetzt darüber diskutieren, dass wir \enquote{komische} Positionen erhalten werden:
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\begin{itemize}
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\item $\nimber 1 \fuzzy 0$
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\end{itemize}
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\end{talk}
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