\begin{abstract} Wir wollen uns in diesem Kurs mit der \textit{Kategorientheorie} beschäftigen. Die Idee der Kategorientheorie ist es, mathematische Objekte (oftmals mit Struktur, z.B. Gruppen, Ringe, Körper, Vektorräume, topologische Räume, aber auch einfach Mengen) nicht 'selbst' zu untersuchen, sondern zu untersuchen, wie \textit{alle} dieser 'Klasse' von Objekten sich zueinander verhalten, d.h. ausschließlich die (strukturerhaltenden) \textit{Abbildungen} zwischen den einzelnen Objekten zu untersuchen. \\ Einerseits führt uns dies zu sogenannten \textit{Universellen Eigenschaften}, eine Möglichkeit, Objekte ausschließlich durch ihre Verbindung (sprich: Abbildungen) zu anderen Objekten zu charakterisieren, ohne sie selbst konstruktiv anzugeben. Dies erlaubt es, weniger darüber nachzudenken, was das Objekt 'ist', sondern vielmehr die Frage zu beantworten: \textit{Was macht dieses Objekt so besonders? } oder auch \textit{Welche (tollen) Eigenschaften hat dieses Objekt}. Dies ermöglicht oft einen intuitiveren Zugang zu recht abstrakten Objekten. \\ Zudem werden uns mit der Semantik von \textit{Gleichheit} beschäftigen: Wann sind zwei Objekte identisch, wann gleich? Diese Frage werden wir auch für Abbildungen, sogar Abbildungen von Abbildungen oder ganze Kategorien beantworten. Damit können wir schlussendlich verstehen, warum z.B. die Menge aller Totalordnungen auf einer endlichen Menge isomorph ist zur Menge ihrer Permutationen ist, dieser Isomorphismus allerdings nicht \textit{kanonisch} oder in der Sprache der Kategorientheorie \textit{natürlich} ist, wohingegen ein Vektorraum und sein doppelter Dualraum auf völlig natürliche Weise isomorph sind. \\ Außerdem werden wir sehen, dass sich viele in der Mathematik gängige Konzepte wie Monoide, Gruppen oder auch Gruppenwirkungen elegant kategorientheoretisch formulieren lassen, um so eine andere Sichtweise auf diese zu erlangen. \end{abstract}